Gestern habe ich in der Redaktionskonferenz des immer noch reichweitenstärksten deutschen Webportals, T-Online, vor ungefähr 50 Teilnehmern eine Screenkritik vorgetragen. Die Vorbereitung dazu und die Diskussionen, die ich dort geführt habe, haben mir wieder klar gemacht, wie interessant und wichtig es ist, sich mit dem Portalgeschäft zu beschäftigen.
Als typischer Purist eines ‘besseren’ Online-Journalismus hab ich lange über diese spezifische Mischung aus Copy-und-Paste-Journalismus, Service- und Entertainmentangeboten die Nase gerümpft. Viele Jahre war ich außerdem der Meinung, dass das Konzept Webportal ein Auslaufmodell ist, das nur noch durch die Trägheit von Nutzern am Leben erhalten wird, die bei Internetzugang (T-Online), Suche (Yahoo) oder E-Mail (T-Online, Web.de, GMX) auf Seiten hängenbleiben, die ihnen eigentlich nicht mehr bieten, als ein paar Sekunden wohlfeiler Ablenkung. Dass ich mit dieser Auffassung ziemlich falsch lag, habe ich erst über einen längeren Umweg begriffen, der viel mit chinesischen Erfahrungen zu tun hat.
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